Die israelische Wüste
Die israelische Wüste
(c) Foto Fischer

Jetzt, wo es wieder leichter wird zu verreisen, steht auch einer Reise nach Israel nichts mehr im Weg. Obwohl Israel flächenmäßig sehr klein ist – etwa so groß wie Niederösterreich – bietet es eine reichhaltige Vielfalt an Sehenswürdigkeiten. Vor allem die faszinierende Wüstenlandschaft ist eine Entdeckungsreise wert.

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Ganz bekannt ist die Festung Masada auf einem Plateau über dem Toten Meer. Dieser Berg, der zum UNESCO Weltkulturerbe zählt ist eine der größten archäologischen Stätten weltweit. Man erreicht die Festung entweder zu Fuß über einen Schlangenpfad oder mit der Seilbahn. Die Festung wurde im Jahre 30 v.d.Z von König Herodes erbaut. Die Überreste sind gut erhalten und wurden teilweise rekonstruiert. Besonders faszinierend ist es den Sonnenaufgang über der Wüste zu erleben.

Rund um Masada liegen spektakuläre Wüsten-Canyons, deren Flussläufe zum Toten Meer führen. Der Canyon bei Nahal (hebr. Fluss) Peratzim hat ein breites, sandiges Bachbett zwischen hohen, durch den Wind gerundete Wände, die während der letzten 20.000 Jahre geformt wurden. Es ist faszinierend, die Steinmuster der wirbelnden Designs und Texturen an den Wänden zu sehen. Es wird angenommen, dass diese Schichten aus Sedimenten entstanden sind, die von fließenden Bächen mitgetragen wurden. Die dunkleren Farben im Steinmuster könnten in Jahren mit stärkeren Regenfällen entstanden sein. Geologen konnten aber bis heute keine schlüssige Theorie für diese farblichen und gedrehten Formationen finden. Das Nahal Peratzim ist ein großartiger Ort, um surreale Landschaften zu fotografieren.

Nach einem 15-minütigen Spaziergang durch die Schlucht Nahal Peratzim erreicht man die Mehlhöhle - HaKemakh, die aufgrund der mehlartigen Substanz, die sich beim Betreten auf die Kleidung der Besucher legt, so benannt ist.

Im südlichen Teil des Beckens des Toten Meeres befindet sich der Berg Sodom, der ein 40 Meter hoher Salzklumpen ist. Rund um den Berg, der vor etwa 20.000 Jahren entstanden ist,  entfaltet sich eine Urlandschaft, die sonst nirgendwo in Israel zu finden ist. Auch hier gibt es zahlreiche Höhlen. Die längste Höhle ist die Malcham-Höhle, die sich über 5,5 km erstreckt.

Südlich von Beer Sheva liegt die kleine Stadt Mitzpe Ramon, wo auch der sehenswerte Ramon-Krater liegt. Um den Krater erstreckt sich ein 1.100 m2 großes Naturschutzgebiet in der Negev-Wüste. Die Formation dieses Kraters, auch Makhtesh genannt, ist eine Landschaftsform, die als einzigartig für den Negev und die ägyptische Sinai-Halbinsel gilt. Verschieden harte Gesteinsschichten wurden durch Erosion zu einer einzigartigen Form geschliffen. Der so entstandene Krater hat etwa 40km Länge, bis zu 10km Breite und ist bis zu 500 Meter tief.

Nördlich von Mitzpe Ramon, ganz in der Nähe von Sde Boker, wo Ben Gurion gelebt hat und begraben wurde, befindet sich das Wasserbecken Ein Avdat. Ein 15 Meter hoher Wasserfall speist mit klarem kalten Wasser den kleinen See. Oasen und Wasserlöcher in der Wüste sind und waren immer magische Orte, die für das Überleben in der Wüste beigetragen haben.

Ein Avdat befindet sich im Nahal Zin, dem längsten Wadi der Negev Wüste. Der kleine Ort Avdat entstand in der Nähe einer alten Nabatäerstadt, die vor etwa 3000 Jahren ein Handelsposten entlang der Weihrauchstraße war.

Westlich von dieser Oase, an der israelisch-ägyptischen Grenze liegen die weißen Kreidehügel von Nitzana (Nitzana Sands). Die runden, glatten, weißen Hügel, sehen wie eine mondähnliche Landschaft aus und sind ein naturgeologisches Wunder. Der weiche Stein wurde von Wind, Sonne und etwas Regen zu runden, pilzähnlichen Figuren geformt. Nitzana war eine byzantinische Wüstenstadt, die wie Avdat an der Weihrauchstraße lag. Dank der Entdeckung eines antiken Dokumentenlagers, wo die Nessana-Papyri endeckt wurden, erfuhren Forscher mehr über diese Stadt aus dem 3. Jahrhundert v.d.Z.

Ebenfalls in der Negev Wüste, 25 Kilometer nördlich von Eilat, liegt der Timna Park und der Red Canyon. Der Nationalpark liegt in einer majestätischen Wüstenlandschaft und hat eine erstaunliche Geschichte und Geologie. Der 453 Meter hohe Mount Timna war die weltweit erste Kupfermine die zwischen 5.500 und 2.200 v.d.Z. bewirtschaftet wurde.

Im Park stehen auch Salomos Säulen. Es sind dies hoch aufragende Sandsteinsäulen, die so perfekt geformt sind, dass man kaum glauben kann, dass sie ein Werk der Natur sind. Der Park ist auch Heimat erstaunlicher Wildtiere, Pflanzen und Bäume, die die Wüste zu ihrer Heimat gemacht haben und unter den rauen, trockenen Bedingungen überleben. Einzigartig für die Wüste ist auch, dass sich hier ein kleiner See befindet.

Aber den absoluten Höhepunkt bietet der Rote Canyon im Eilat Gebirge des Timna Parks. Der Rote Canyon hat seinen Namen von dem Phänomen, das auftritt, wenn Sonnenlicht auf das rötliche Gestein des Canyons trifft. Die Felsen ragen säulenartig nach oben und erreichen bis zu 30 Meter Höhe, die wie überdimensionale Kunstobjekte erscheinen.

Für die Ausflüge bieten sich zahlreiche Unterkünfte in der Gegend für jede Geldbörse an. Ausser den Hotels in Eilat gibt es einzigartige Übernachtungsmöglichkeiten in der Wüste. Vom Luxushotel Beresheet bei Mitzpe Ramon bis zum Bed & Breakfast Kibbutz Lotan Desert Inn 35km nördlich von Eilat.

Viola Heilman

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