Artur Rosenberg
Der Autor und Journalist Artur ROSENBERG wurde am 6. Juli 1887 in dem damals zur Grazer Kultusgemeinde gehörigen Maribor als Sohn des aus Kutjevo, Kroatien, stammenden Lederhändlers Alexander Rosenberg und dessen Frau Hermine née Neumann geboren. Die Mutter und deren Familie stammten ursprünglich aus Güssing und hatten sich in Graz angesiedelt. Beide mütterlichen Großeltern sind auf dem jüdischen Friedhof in Graz beerdigt. In späteren Jahren übersiedelte auch Rosenberg mit seinen Eltern in Graz.
In Graz besuchte Rosenberg zunächst das Gymnasium, im Anschluss immatrikulierte er an der Grazer Universität, wo er bei Karl Uhlriz Geschichte studierte und 1914 promovierte. Seine Dissertation „Beiträge zur Geschichte der Juden in Steiermark“ wurde im gleichen Jahr im Braumüller Verlag verlegt. In sehr jungen Jahren verdiente er sich bereits erste journalistische Sporen durch Artikel über heimatkundliche Forschungen.
1915 heiratete Artur Rosenberg die in Graz geborene Arzttochter Anna Leopoldine Gutmann, deren Eltern ebenfalls auf dem Grazer jüdischen Friedhof ihre letzte Ruhestätte finden sollten.
Ab 1926 war Rosenberg in Paris als freier Journalist aktiv. Er war dort außenpolitischer Mitarbeiter großer deutscher Zeitungen, wurde Pariser Korrespondent der Neuen Freien Presse und des Pester Lloyd. Nach dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland 1938 war er in die Bemühungen um eine österreichische Exilregierung involviert. Als Exilant wurde er 1939 im Lager Audierne in der Bretagne interniert. Nach dem Einmarsch der Deutsch in Frankreich konnte er sich in einem Bergdorf in Savoyen verstecken.
Ab 1945 war er in Innsbruck als Korrespondent der französischen Le Monde und arbeitete für die Zeitschrift Österreichsiche Monatshefte. Blätter für Politik. Von 1951 bis 1953 war er wieder in Paris tätig, diesmal als Korrespondent der Zeitung Die Zeit. In den Jahren 1958 bis 62 betätigte sich Rosenberg als Vermittler zwischen den Vertretern der Regierung de Gaulle und der algerischen FLN. Hierfür wurde er zum Mitglied der Ehrenlegion ernannt.
Artur Rosenberg verstarb 1969 in der Schweiz.