Online-Vortrag: Student sein in Graz

Von 01. Juni 2021 17:30 bis 18:30

Inhalt:

1929 verfasste Landesrabbiner David Herzog einen Text mit dem Titel „Fremd – im eigenen Staat.“ Gegenstand der Abhandlung war der erste jüdische Student an der Grazer Universität, Abraham Wasservogel aus Mährisch-Aussee, der von 1841 bis 1842 die Erlaubnis zum Medizinstudium in Graz erhielt.  Nach Wasservogel dauerte es dann jedoch noch Jahrzehnte bis sich ab den 1870er vermehrt jüdische Studenten an den Grazer Hochschulen zum Studium inskribieren konnten. Die im Vergleich zu den Wiener Universitäten immer sehr geringe Zahl organisierte sich in einer zunehmend antisemitischen Umwelt in eigenen Studentenvereinen, die sich um soziale Angelegenheiten ebenso wie politisch-kulturelle kümmerten. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten im März 1938 wurden alle jüdischen Studenten und Studentinnen ebenso wie die Lehrenden von den Universitäten und aus ihrer Heimat vertrieben. Doch auch nach 1945 kamen Jüdinnen und Juden nach Graz, um hier ihre Studien zu betreiben. Neben jenen, die ihre abgebrochenen Ausbildungen abschließen wollten waren es zunächst vor allen in der Steiermark „gestrandete  jüdische DP´s und in den 1960er junge Israelis.
Der Vortrag widmet sich der Geschichte jüdischer Studierender in Graz und legt hierbei besonderes Augenmerk auf das organisierte studentische Leben.

Über den Vortragenden:

Dr. Gerald Lamprecht, Professor für Jüdische Geschichte und Zeitgeschichte sowie Leiter des Centrums für Jüdische Studien der Karl-Franzens-Universität Graz. Forschungsschwerpunkte: Jüdische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, NS-Herrschaftssystem, Geschichte des Vermögensentzuges, Gedächtnisgeschichte und Geschichte des Antisemitismus. Zahlreiche Publikationen zur steirischen und österreichischen jüdischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.

 

Wir würden uns freuen, Sie an diesem Nachmittag online begrüssen zu dürfen.
Ihr Team der Jüdischen Gemeinde Graz und des ZIB Baden.

 

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Eventrückblicke

  • 26-Nov-2019 | MIGUEL HERZ-KESTRANEK

    Am 26.11.2019 konnten wir Miguel Herz-Kestranek bei uns in der Grazer Synagoge willkommen heißen. Mit einer Lesung aus seinem Buch "Die Frau von Pollak oder wie mein Vater jüdische Witze erzählte" führte er in beeindruckender Weise durch eine untergegangene Welt und ein Repertoire an jüdischen Witzen. Das Publikum in der vollbesetzten Synagoge zeigte sich begeistert. Im Anschluss an die Lesung signierte der Autor auch sein neu erschienes Buch "Lachertorten mit Schlag".

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