Fünf Jahre lang kämpft Viviane Amsalem in Israel vor dem dafür zuständigen jüdischen Rabbinatsgericht für die Scheidung von ihrem Ehemann Elisha. Bei einem solchen Verfahren kann das Gericht nach Prüfung des Falles den Mann zur Einwilligung in die Scheidung anhalten. Diese wird allerdings nur wirksam, wenn er einen Get, einen vom Gericht ausgestellten Scheidebrief, auch tatsächlich an seine Frau überreicht. Elisha verweigert die Scheidung beharrlich, obwohl Viviane bereits seit Jahren von ihm getrennt lebt. Zeugen werden aufgerufen, der Prozess zieht sich über Jahre hin, während Viviane verzweifelt um ihre Würde und ihre Freiheit kämpft. Als ohne offizielle Scheidung getrennt Lebende - sogenannte "Aguna - ist sie von der Degradierung zur sozialen Außenseiterin bedroht.
In Israel wird das Familienrecht, insbesondere aber das Eherecht, durch das Recht der Religionsgemeinschaften geprägt. So besteht bis dato keine Möglichkeit zur Schließung einer Zivilehe. Ehen können demnach nur vor den jeweiligen religiösen Gemeinschaften geschlossen werden und auch die Scheidung unterliegt dem Recht der jeweiligen Religionsgemeinschaft, der Rechtsprechung der religiösen Gerichte. Viviane Amsalems Verhandlung steht metaphorisch für das moderne und orthodoxe Israel. Es ist eine universelle Geschichte über die Rollen von Mann und Frau im Spannungsfeld von religiösen, mitunter fundamentalistischen und säkularen Weltanschauungen. Die im Film dargestellten grotesken Situationen vor dem Rabbinatsgericht sind kafkaesk und in ihrer Absurdität teilweise komisch. Die israelische Starschauspielerin Ronnie ELKABETZ schrieb und inszenierte GET gemeinsam mit ihrem Bruder Shlomi ELKABETZ und ist selbst in der Hauptrolle zu sehen.
Beim Jerusalem Film Festival im Juli 2014 erhielt er drei Preise, darunter den Haggiag Award als bester israelischer Film. Vom National Board of Review wurde er 2014 unter die Top Five Foreign Language Films aufgenommen. Beim Filmfest Hamburg wurde der Film 2014 mit dem Art Cinema Award des internationalen Verbands der Filmkunsttheater ausgezeichnet. Er wurde als israelischer Beitrag für den Oscar 2015 als erster fremdsprachiger Film vorgeschlagen, außerdem war er für den Golden Globe Award 2015 als bester fremdsprachiger Film nominiert.
Freier Eintritt
Anmeldung: Bitte reservieren Sie Ihre Teilnahme unter folgendem Link:
Am 26.11.2019 konnten wir Miguel Herz-Kestranek bei uns in der Grazer Synagoge willkommen heißen. Mit einer Lesung aus seinem Buch "Die Frau von Pollak oder wie mein Vater jüdische Witze erzählte" führte er in beeindruckender Weise durch eine untergegangene Welt und ein Repertoire an jüdischen Witzen. Das Publikum in der vollbesetzten Synagoge zeigte sich begeistert. Im Anschluss an die Lesung signierte der Autor auch sein neu erschienes Buch "Lachertorten mit Schlag".