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Speck mit Ei
Speck mit Ei
(c) Foto Fischer

Speck mit Ei

Die Frühstücksspeise Speck mit Ei ist vielen Menschen aus religiösen Gründen nicht erlaubt.

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Weltweit gibt es rund 40 Unternehmen, die darum kämpfen, die ersten zellbasierten Fleischprodukte auf den Markt zu bringen, die wie echtes Fleisch schmecken und aussehen. Außerdem soll es kostengünstig in Massenproduktion hergestellt werden können, um den massiven Proteinbedarf der wachsenden Weltbevölkerung zu decken. In einer mehr und mehr nachhaltig denkenden Gesellschaft wächst die Kritik an der Tierhaltung von Rindern, die für die Schlachtung bestimmt sind, weil sie eine der größten negativen Auswirkungen auf die globale Umwelt hat. Laut einer Studie in der Zeitschrift Nature ist eine Reduzierung des Fleischkonsums erforderlich, um die Gasemissionen zu senken und den Co2 Ausstoß zu verringern. Rund 56 Milliarden Tiere – Kühe, Schweine, Lämmer und Geflügel – werden jedes Jahr geschlachtet, um die Welt zu ernähren. Tendenz steigend. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen hat errechnet, dass der Fleischkonsum bis 2050 in Asien um 70 % steigen wird und auch Afrika verzehrt zunehmend mehr Fleisch. Israelische Start-up Unternehmen spielen eine wesentliche Rolle auf dem Weltmarkt für alternative Proteine ​​und gelten als Pioniere auf diesem Gebiet.

Zwei weitere israelische Start-ups, die sich mit Lebensmittelproduktion beschäftigen sind Aleph Farms und Future Meat Technologies. Die Unternehmen wollen im Labor gezüchtete Steaks auf den Markt bringen, die ebenfalls aus Tierzellen hergestellt werden, insbesondere um pflanzlichen Lebensmitteln wie Veggie-Burgern den Geschmack, den Duft und die Haptik des Originals zu verleihen.

Für Viele ist das gebratene oder gekochte Frühstücks-Ei der beste Start in den Tag, mit oder ohne Speck aus dem Labor. In Österreich werden pro Jahr und pro Person 242 Eier gegessen. Das entspricht 2,2 Milliarden Eiern pro Jahr. Diese Verbrauchszahlen sind auch vergleichbar mit dem durchschnittlichen Verbrauch von Eiern in Israel. Allerdings möchten viele ernährungsbewusste Menschen keine Tierprodukte essen. Ähnlich der technologischen Idee fleischloses Fleisch zu produzieren, arbeiten Wissenschaftler in Israel an Eiern, die aus anderen Materialien hergestellt werden. Mehrere Technologieunternehmen aus dem Lebensmittelsektor entwickeln solche Konzepte. Unter anderen das Start-up SavorEat in Rehovot, das für seine 3D-gedruckten Pflanzenburger bekannt ist, die in Israels BBB-Burger-Lokalen getestet werden.  Das Unternehmen Egg’N’Up produziert formulierten Ei-Ersatz in einem Karton mit Schraubverschluss auf Basis von Zellulosefasern und einer natürlichen Verbindung aus langen Ketten von Glukosemolekülen. Der vegane Ei-Ersatz hat kein Cholesterin, schmeckt aber wie ein Ei und kann zum Kochen, Backen und Braten verwendet werden. Die Herausforderung bei diesen Eiern ist die Textur. Der Rohstoff ist komplett vegan, aber damit der Konsument sich darauf einlässt, muss es sich im Mund auch wie ein Ei anfühlen.

Auch wenn alternativ hergestellte Lebensmittel auf den ersten Blick als Utopie erscheinen, sind sie bereits konkreter Lösungsinhalt politischer und unternehmerischer Pläne, die die Ernährung der Bevölkerung plant. Singapur beispielsweise, will seine Bevölkerung in Zukunft zu 30 Prozent ohne konventionellen Ackerbau ernähren. Sollte sich das Konzept kultivierter Lebensmittel in die Massenproduktion umsetzen lassen, könnte die Versorgung einer immer größer werdender Weltbevölkerung gesichert werden. Israelischer Erfindergeist spielt dabei eine wichtige Rolle.

Viola Heilman

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