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Jüdische Festivals im November in Wien
Jüdische Festivals im November in Wien
(c) yiddish.at

Endlich gibt es wieder in größerem Umfang Veranstaltungen und Festivals die das Kulturleben bereichern. 2020 konnten durch die Pandemie-Einschränkungen auch jüdische Kulturveranstaltungen nicht stattfinden. Umso größer ist jetzt die Freude für die jüdische Gemeinde in Wien gleich zwei Festivals zu präsentieren.

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Ab dem 14. November 2021 bis 9. Dezember findet unter dem Titel „Frauenpower im Judentum“ ein Kulturprogramm, das, wie der Name schon beschreibt, jüdische Frauen in den Mittelpunkt stellt. „Das Eröffnungsprogramm im Wiener Musikverein wirft einen weiblichen Blick auf jüdische KomponistInnen und InterpretInnen mit dem neu gegründeten Anna Rothschild Ensemble, der Violinistin Orsolya Krocsolán und der Sopranistin Ethel Merhaut“ beschreibt die amtsführende Stadträtin für Kultur und Wissenschaft in Wien den Auftakt des Festivals. Claudia Prutscher, Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Wien und Vorsitzende der Kulturkommission rückt als VeranstalterIn mit dem Festival zahlreiche jüdische Frauen in den Fokus, die ihre Vielfalt und Wirkung in der Gesellschaft eindrucksvoll dokumentieren. Neben dem Eröffnungskonzert wird unter anderem ein Film über Hannah Arendt von der Regisseurin Margarethe von Trotta gezeigt, in dem Barbara Sukowa die Rolle der Hannah Arendt spielt. Larissa Kravitz präsentiert ihr neuestes Buch und hält einen Workshop zum besseren Verständnis des Finanzmarktes in der Wiener Urania am 18. November. Am 24. November zeigt Dvora Barzilei im Kunstraum Nestroyhof ihre Kunst. Für sie ist Spiritualität und Religion bei jüdischen Frauen ein zentrales Thema. Dvora Barzilai möchte in ihrer Ausstellung unter dem Titel „Shirat Dvora“ speziell die weiblichen Figuren der Thora und ihre Stärken hervorheben, die sowohl im Religiösen als auch dem Weltlichen auf vielen Ebenen eine tragende Rolle spielen. Ein absolutes Highlight wird der amüsante und unterhaltsame Dokumentarfilm „Ask Dr. Ruth“ von Ryan White über den Star der amerikanischen Popkultur, die als Psychologin durch ihre offene Diskussion über Sexualtät in ihrer Radio- und Fernsehshow in den 1980er Jahren international berühmt wurde. Für Dr. Ruth Westheimer gab es kein Thema, über das sie nicht mit viel Sachwissen gesprochen hätte. Bis heute, mit 92 Jahren, publiziert und unterrichtet die weltbekannte Sextherapeutin.

Darüberhinaus zeigt das Wiener Votivkino im Rahmen des Festivals auch einen Dokumentarfilm über Hedy Lamarr, die faszinierende Schauspielerin und Erfinderin technischer Grundlagen moderner Datenübertragung. Eine Österreich-Premiere wird der Dokumentarfilm „Truus‘ Children“. Die Regisseurinnen Pamela Struhoofd und Jessica van Tijm recherchierten die Geschichte einer Frau, Truus Wijsmuller, die durch ihren hartnäckigen Einsatz über 10.000 Kindern half ihre Geburtsländer zu verlassen und nach England zu fliehen. Bela Koreny und Lea Kalisch geben ein Konzert im Progy & Bess und noch viele weitere besuchenswerte Veranstaltungen und Tickets rund um das Thema Frauenpower im Judentum finden sich unter dem Link: https://www.ikg-wien.at/events/category/festival-2021/

Viel Musik vermischt mit jüdischem Humor und Literatur wird es auch beim Yiddisch Culture Festival Vienna ab dem 25. November bis 12. Dezember 2021 geben. „Roman Grinberg und sein Festival-Team spannen den Bogen von Klezmer bis Jiddisch Tango, von Liebesliedern bis zur sozialkritischen Ballade, von Satire bis zu Besinnlichem“ beschreibt Oskar Deutsch, Präsident der IKG Wien diese Kulturveranstaltung. Roman Grinberg gilt als einer der vielseitigsten und profiliertesten jüdischen Künstler unserer Zeit. Er ist international tätig als Komponist, Arrangeur, Pianist, Sänger, Entertainer, Schauspieler, Humorist, Chor- und Orchesterleiter. Gemeinsam mit Hanna Morgenstern, Felizitas Stein, Christian Schüller und Laura Fischer hat Roman Grinberg ein sehens- und hörenswertes Programm mit hochkarätiger Besetzung zusammengestellt. Eröffnet wird das Yiddisch Culture Festival im Wiener Metropol mit der konfessionsübergreifenden multikulturellen Band „Benefiz-Wuchteln“ und dem Special Guest Joesi Prokopetz. Am Schlagzeug spielt der evangelische Bischof Michael Bünker und am Klavier der Generalsekretär der katholischen Bischofskonferenz Peter Schipka. Verstärkt wird die Band von Roman Grinberg, Sasha Danilov und Peter Strutzenberger am Bass. Am 25. November 2021 findet dann die Vorstellung „Servus Wien! Shalom Hollywood!“ Mit Cornelius Obonya, Ethel Merhaut und Bela Koreny statt. In einem eigens für das Festival zusammengestellten Programm „Az der Rebe singt“ spielen und lesen das Wiener Klezmer Orchester und Mercedes Echerer.

Natürlich darf auch der Wiener Jüdische Chor bei diesem Festival nicht fehlen. Unter der Leitung von Roman Grinberg wird dieses Konzert eine Reise durch die jüdische Geschichte unternehmen. Bei „Ale Schwester, Ale Brider“ tritt Erwin Steinhauer gemeinsam mit dem Chor auf und liest satirische Texte österreichischer jüdischer AutorInnen, die dem Nazi-Regime zum Opfer gefallen sind.

Beim Konzert von Elias & The Yiddish Maidels werden durch „Songs in Yiddish“ spielerisch die Wurzeln von Klezmer und Jazz vereint. Der Gitarrenabend „Ich hob dich tsufil lib“ ist mit seinem Programm eine Weltpremiere. Kontrastreich werden sozialkritische Lieder osteuropäischer Juden und sephardische musikalische Stücke gespielt. Den Ausklang des Festivals beschließt die Abschlussgala „Swingin‘ Chanukka“ mit einem Konzert unter der Leitung von Roman Grinberg und dem Jazzorchester Klezmetropol mit einer belebenden Mischung aus authentischen Klezmer-Klängen, Swing und Bossa Nova.

Tickets und weitere Informationen finden sich unter: www.yiddish.at

 

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